Berichte aus der Zeitschrift "HUNDE-WELT"
(70. Jahrgang, April 1998) |
Nach 10 Jahren skelettiertes Mordopfer entdeckt
Im Frühjahr 1994 teilte das niederländische Kriminalamt der Münchener Kripo mit, dass ein 29jähriger Jugoslawe, der in einem niederländischen Gefängnis inhaftiert war, in einem Brief einen Mord in München gestanden habe. Der 29jährige gab bei seiner Vernehmung durch die holländische Polizei viele Details über die angeblich ermordete Person an, das Versteck der Leiche verschwieg er aber beharrlich. Für diese Information wollte er von der Polizei 50.000 DM.
Beamte der Münchner Mordkommission fuhren nun nach Holland, um von dem Verdächtigen weitere Hinweise zu bekommen. Sie fanden heraus, dass es sich bei dem angeblich Getöteten um einen 42jährigen Gemeindearbeiter aus Planegg, einer Nachbargemeinde von München, handeln könnte. Der Mann galt seit 1986 als vermisst. Zu weiteren Informationen war der 29jährige Jugoslawe nicht bereit, da die Beamten auf seinen Handel mit den geforderten 50.000 DM natürlich nicht eingegangen waren.
Durch Diensthund geklärt
Im Frühjahr 1995 konzentrierten sich die Ermittlungen der Polizei auf eine Münchner Pension im Stadtteil Maxvorstadt. Im Dachgeschoss dieser Pension wurde das mögliche Versteck der Leiche vermutet.
Da die eingesetzten Polizisten keine Auffälligkeiten entdeckten, forderten sie Horst Böttcher und seinen Leichensuchhund "Reika" an. Bereits nach kurzer Zeit schlug "Reika" an. In einem Mansardenzimmer hatte der Mörder die Leiche in einen Hohlraum zwischen Dach und Kniestock gelegt. Davor hatte er eine Zwischenwand montiert. Bei der Bergung der Leiche war diese bereits vollständig skelettiert. Wie sich später herausstellte, hatte der 29jährige den Gemeindearbeiter erdrosselt. Über sein Motiv schweigt er bis heute.
Polizeihund erschnüffelt vergrabenes Mordopfer
Im Sommer 1995 führte die Kripo Augsburg Ermittlungen gegen mehrere Tatverdächtige im sogenannten "Disco-Mafia-Fall". Damals hatten mehrere Diskothekenbesitzer ihre Versicherungen im großen Stil betrogen, indem sie - nach gegenseitiger Absprache - die eigenen Diskotheken anzündeten und abbrennen ließen. Als einer der Diskothekenbesitzer unter den Ermittlungsdruck der Kripo geriet, war er plötzlich verschwunden. Eine gebildete Sonderkommission verdächtigte drei Männer, den seit 1993 vermissten Mittäter umgebracht zu haben, um dessen mögliche Aussage zu verhindern.
Im Juni 1995 konzentrierten sich die Ermittlungen auf die Suche nach der Leiche. Aufgrund verschiedener Hinweise glaubte man, dass der Vermisste möglicherweise in einem Waldstück im Landkreis Aichach beseitigt worden war. Die Kripo Augsburg bat die Münchner Polizei um Unterstützung. Polizeihauptkommissar Horst Böttcher und seine zweijährige Malinoishündin "Reika" wurden zur Absuche nach Augsburg beordert.
In einem kleinen Waldstück, nahe der Ortschaft Paar, zeigte die Hündin in einem Bereich neben einem Waldweg an. Am nächsten Tag wurde dieses Waldstück erneut abgesucht und wieder lief "Reika" zu dieser Stelle. Daraufhin forderte der Einsatzleiter eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei an, um diesen Bereich vorsichtig abtragen zu lassen. Nach mehreren Stunden wurden die Beamten fündig. In einer Tiefe von 160 cm, unter zwei Lagen Zement, entdeckten sie die verscharrte Leiche des vermissten Mannes.
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